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Überall an den vom Menschen abgeschiedenen Plätzen der Natur können wir innerhalb eines Biotopes Tier- und Pflanzenfamilien beobachten, die scheinbar neben-, eigentlich aber miteinander leben. Selbst um das Fressen- und Gefressenwerden scheint es Einvernehmen zu geben. Die Beobachtung dieses Ausschnittes vermittelt ein tiefgehendes Gefühl für den großen Organismus, der die Gemeinschaften in Kooperation und Balance gedeihen lässt.

Mit der immer stärker werdenden Verkünstlichung der Menschengesellschaft verstärkt sich auch der Drang, sich wieder mit Naturwesen zu verbinden und sie in das häusliche Umfeld zu holen. Doch müssen sich die abhängigen Pfleglinge auch im besten Fall mit einschränkenden Situationen arrangieren. Vor allem in Aquarien kann es in veranwortungsvoller Einsicht gelingen, naturähnliche Räume für vielfältige Lebensgemeinschaften zu erschaffen.

Dem zusammenhängenden Naturprinzip folgend, gestalten wir einen gedeihenden Organismus. Hochwertige Komponenten werden fein aufeinander abgestimmt und eine unerwünschte Besiedlung bleibt aus, da alles bis ins Kleinste maßvoll mit gesundem Leben erfüllt und gesättigt ist. Die aus der großen Vielfalt gewählte Lebensgemeinschaft entspricht möglichst genau einer natürlichen.

Der Entstehungsvorgang ist eine Prozedur wie das Legen eines Mandalas: Intuitiv kreieren wir einen Ort, an dem „Schöpfung“ sich wohl fühlt. Der Fluss des Lebens kommt in Bewegung und es ‚geschieht‘ lebendiges Wachstum.

Nach vielen Jahren der Forschung empfinden wir das Einsetzen der Tiere in unsere Aquarien heute als ein Frei-lassen. Die täglichen Beobachtungen und die Pflege halten uns stets in gesunder Relation zur lebendigen Natur. Und indem man so zur Antwort findet, löst sich auch die Frage:
„Wie werde ich zu jemandem, in dessen Gesellschaft sich ein Wesen nach seinem Ermessen entfalten kann“.